ich weiß, dass ich mich seit fast 6 Monaten nicht mehr gemeldet habe, dafür gibt es einige Gründe...
Mein Anfang war einfach nur total hart und nicht immer toll. Ich hab mich sehr einsam gefühlt, weil ich die Einzige von meinen Freundinnen war, die Kanada verlasssen musste. In Deutschland dann sofort wieder Anschluss zu finden, war dazu nicht leicht und ich war wirklich traurig.
Ich habe einige Posts angefangen, aber nie fertig geschrieben, weil ich es verdrängt habe. Ich habe immer so unglaublich gerne Posts geschrieben und von meinen Erfahrungen berichtet, doch nach meinem Semester brauchte ich irgendwie Abstand von meinem Blog, weil dieser Blog zeigt, wie viel Spaß ich hatte und was ich alles so erlebt habe.
Ich denke, dass alle Austauschschüler nachvollziehen können, dass es genauso schwer ist sich im Ausland einzuleben, wie auch wieder nach Hause zurückzukommen. Für mich gab es einfach irgendwie zwei Zuhause und hier war es einsam und leer.
Naja, ich kann sagen, dass ich inzwischen richtig angekommen bin und mein deutsches Leben wiedergefunden habe. Allerdings hat das Ganze auch 3 Monate gedauert.
Trotzdem würde ich jederzeit wieder die gleiche Entscheidung treffen. Ich bereue es nicht!!
Ich hatte eine "amazing time" (Ich möchte nicht ins englische wechseln, aber mir fällt auch nach 6 Monaten keine bessere Beschreibung ein).
Ich habe auch, während ich wieder in Deutschland war, Kontakt zu meinen internationalen Freundinnen gehalten und Maren habe ich schon vor 2 Wochen in Frankfurt besucht. Doch es kommt noch besser: Thea und Maren werden die nächste Woche bei mir verbringen und ich freue mich einfach schon 6 Monate lang, sie endlich wiederzusehen.
Für mich kann ich sagen, dass ich noch nie solche Freundinnen gefunden habe. Klar habe ich auch Freundinnen, die mich schon jahrelang kennen und die Freundschaften sind nicht schlechter, nur anders.
Ich weiß, dass ich mich immer auf meine "unicorn girls" verlassen kann, denn "friendship survives distance". Das ist unser Motto und ich finde, bis jetzt hat es super geklappt. Ich hoffe, dass wir uns noch super viele Jahre kennen werden! Wer weiß, vielleicht sind das Freundschaften, die ein Leben lang halten. Ich weiß es jetzt noch nicht, deswegen warte ich ab und werde sie hoffentlich auch mal ganz bald besuchen.
Der letzte Post war ja ein "Hackerangriff" von meinen Freundinnen und dazu habe ich eine kleine Antwort. In dem folgendem Video erzähle ich, was alles nicht geklappt hat und dass ich alle Pläne wegschmeißen musste. Doch nur so konnte diese unglaubliche Freundschaft entstehen und ich weiß, dass ohne genau diese Freundesgruppe (die einfach wie eine Familie für mich ist) mein Semester nur halb so schön gewesen wäre.
Deswegen sage ich an dieser Stelle: Vielen Dank!!
Danke an meine Eltern, die mir durch Rat und Tat vor meiner Abreise, während meiner Zeit und auch dannach geholfen haben. Ihr habt mir immer geholfen und Tipps gegeben, trotzdem habt ihr mir nie die Entscheidung abgenommen und auch wenn ich euch dafür manchmal am liebsten auf den Mond geschossen hätte, bin ich dankbar. Ich bin ins Ausland gegangen um erwachsener zu werden und um zu lernen alleine Entscheidungen zu treffen und das musste ich tun. Vielen Dank!
Danke an meine Familie, die mir zum Beispiel während meiner Zeit extra einen Putzlappen nach Kamloops geschickt hat, weil ich mein Bad immer noch nicht geputzt hatte (JA Oma! Danke, dass du einen entbehren konntest für deine Enkelin). Außerdem danke für viele nette Gedanken und Karten.
Danke an meine deutschen Freundinnen, auch wenn ich weit weg war, habt ihr euch trotzdem bei mir gemeldet und mich auch hinterher wieder versucht zu integrieren. Ich weiß, gerade nach meiner Rückkehr, war das nicht immer leicht.
Danke an meine Gastfamilien, Beide haben mir die Möglichkeit gegeben, das Land und die Leute kennenzulernen. Jede Familie auf ihre Art und Weise. Ich bin dankbar für die vielen lustigen Momente, Spieleabende, Schneeballschlachten und Kochmomente mit meiner zweiten Gastfamilie.
Danke an einfach Alle, die meinen Blog gelesen haben und mir durch zahlreiche Aufrufe gezeigt haben, dass es irgendwie interessant war an meinem Leben in Kanada teilzunehmen.
Danke nochmal an meine Unicorn girls, ihr habt mich in meinen fünf Monaten immer begleitet und seid meine zweite Familie geworden. Ihr kennt mich so gut und ich weiß, dass wir immer aufeinander zählen können.
Ich hoffe, dass deutlich wird wie DANKBAR ich bin, dass mir diese riesige Chance in meinem Leben gegeben wurde.
Ich habe soviel dazugelernt: durch die Vorbereitung, am meisten in Kanada, aber auch danach. Ich fühle mich besser und wohler in mir. Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe und gestärkt weitergehe.
Ich habe so viel dazu gelernt, bin erwachsener geworden und habe vor allem gelernt, dass manchmal die Zeit beschränkt ist an einem Ort. Diese Lektion hat mich gelehrt, dass ich seitdem versuche jeden Tag zu nutzen und einfach keinen zu vergeuden, denn dafür ist das Leben viel zu schade.
Lots of love
Greta